Wer ist denn überhaupt mein Kunde?
Wenn Ihre Homepage Ihnen nicht komplett egal ist, dann haben Sie wahrscheinlich schon Google Analytics eingerichtet. Sollte das nicht der Fall sein, dann ist das jetzt ganz oben auf Ihrer ToDo-Liste!
Google Analytics ist ein kostenloses Tool, welches Ihnen hilft, den Traffic Ihrer Website auszuwerten und zu erfahren wer auf Ihrer Homepage landet und was diese Leute dann tun.
Dieses Tool ist so unglaublich mächtig, viele nutzen es aber nur um zu sehen, wie viele Besucher auf der Homepage waren. Machen Sie nicht den gleichen Fehler und richten Sie Google Analytics richtig ein und nutzen es, um mehr über Ihre Besucher und Kunden herauszufinden.
Code auf der Website einfügen – fertig! Das ist ein dicker Fehler.
Ja, Sie können den Tracking-Code direkt einfügen oder über ein WordPress-Plugin. Die beste Variante ist aber der Umweg über den Google Tag Manager. Der bekommt ein eigenes Kapitel. Bis jetzt sollten Sie es aber trotzdem im Hinterkopf behalten.
Was kann ich über die Nutzer herausfinden?
Mit Google Analytics können Sie sehr viel über die Besucher Ihrer Website herausfinden:
- Anzahl der Besuche
- Alter der Besucher
- Standort der Besucher
- Der Weg der Besucher durch Ihre Homepage
- Wie oft ein Umsatz generiert wurde
- Woher die Besucher kommen
- Welche Uhrzeiten am lukrativsten sind
- Wie lange sich die Besucher auf der Homepage aufhalten
- Welche Endgeräte werden genutzt
- Welches Betriebssystem wird genutzt
Und was mache ich mit den Informationen?
Diese Informationen sind schon für sich interessant und aufschlussreich, Sie können das ganze aber auch noch eine Ebene höher heben, wenn Sie die unterschiedlichen Informationen miteinander kombinieren.
Sie können so zum Beispiel herausfinden, wann und von wem aus welcher Region und in welchem Alter am meisten Verkäufe generiert werden.
Mit diesen Informationen können Sie ein Kundenprofil erstellen, quasi eine Blaupause Ihrer Zielgruppe. Mit dieser Blaupause können Sie sich dann eine Marketingstrategie zurechtlegen und haben relativ schnell eine Ahnung, auf welchen Plattformen es sich lohnt bezahlte Werbung zu schalten oder auf welche Zielgruppe Sie das Design Ihrer Homepage ausrichten können.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Einer meiner Kunden ist ein deutschlandweit bekanntes Multi-Media-Erlebnis eines großen deutschen Musikers in Hamburg.
Leider war kein ordentliches Analytics-Tracking eingerichtet und wir hatten keine validen Daten über die Nutzer. Dann bin ich gezwungen mit den Gefühlen und dem Eindruck der Angestellten oder Geschäftsführer zu arbeiten und dann wird mir immer sehr unwohl.
Wenn Sie sich mal informieren, wie zuverlässig Aussagen von Augenzeugen bei einem Verbrechen sind, dann fangen Sie ganz schnell an, sich lieber harte Fakten anzusehen – vor Allem, wenn es um Ihr Geld geht.
Nachdem wir das Tracking eingebaut hatten, wussten wir folgende Dinge über die Website-Besucher, die Tickets gekauft haben:
- 40 – 65+ Jahre alt
- Hauptsächlich aus Hamburg, Berlin, Hannover, Kiel, Köln, München und Frankfurt
- Browser: Chrome, Safari und Firefox
- Käufe passieren hauptsächlich zwischen 8:00 Uhr und 22:00 Uhr am Sonntag, Montag und Mittwoch
- Betriebssysteme: Windows (44%), IOS (27,75%), Android (18,11%)
- Internetanbieter: Telekom (32,44%), Kabel Deutschland (9,34%)
- Männer und Frauen sind gleichauf
- Desktop (50,5%), Smartphone (34%), Tablet (15,19%)
Was fange ich damit an?
Weil wir diese ganzen Informationen haben, können wir einige Dinge ableiten:
- Werbeplattformen: Es kommen realistisch nur Google und Facebook in Frage, evtl. YouTube. Für Instagram ist die Zielgruppe zu alt.
- Werbezeiten: Es macht nur Sinn die Anzeigen zwischen 8:00 Uhr und 22 Uhr zu schalten, alles andere wäre verschwendetes Geld.
- Viele Nutzer sind am Computer unterwegs und benutzen Windows. Dafür kann man in Google Ads die Gebote speziell erhöhen, weil diese Leute eher zu Käufern werden.
- Regionale Ausrichtung: Auch hier kann über Gebotsanpassungen in Google das Gebot für bestimmte Metropolen angepasst werden und bei Facebook und Google kann man eigene Kampagnen auf diese Regionen ausrichten.
- Mobil sind die Käufer mit Abstand am meisten auf Apple-Geräten unterwegs, auch hier lohnt es sich die Gebote entsprechend anzupassen.
Ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten
Online-Marketing ist ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Natürlich wird es auch 24-Jährige aus Rostock geben, die an einem Sonntag um 0:30 Uhr online ein Ticket kaufen, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch weit geringer als bei dem Kundenprofil oben. Genau deshalb lohnt es sich, die Werbung vermehrt auf ähnliche Leute wie die ehemaligen Käufer auszurichten, gerade wenn Sie mit einem begrenzten Budget arbeiten.
Andererseits können Sie so auch herausfinden, welche Zielgruppe Sie vermehrt ansprechen können, weil sie bei Ihren Besuchern unterrepräsentiert ist.
Je länger Sie diese Daten aufzeichnen und auswerten, desto präziser wird Ihre Zielgruppendefinition und der Erfolg Ihres Online Marketings wird immer höher.
Google Search Console mit Analytics verbinden
Die Google Search Console zeigt Ihnen über welche Suchanfragen die Nutzer auf Ihrer Homepage gelandet sind. Diese Suchbegriffe können Sie auch in Analytics mit auswerten. So können Sie zum Beispiel sehen, bei welchem Suchbegriff überdurchschnittlich viele Käufe stattfinden. Diese Keywords können Sie dann im nächsten Schritt zum SEO und für das Suchmaschinen-Marketing nutzen.